E-Autos bei Midas Pharma: Ein erster Erfahrungsbericht
Im Frühjahr 2021 haben wir im Rahmen unserer HSE-Aktivitäten (Gesundheit, Sicherheit und Umwelt) die Entscheidung getroffen, das erste vollelektrische Auto in unseren Fuhrpark aufzunehmen. Mit diesem Schritt soll getestet werden, ob sich ein batteriebetriebenes Auto als Firmenwagen eignet.
Marcus Stumpf, Geschäftsführer, testet dieses Auto seit Juni 2021 und hat nun seine Eindrücke für uns zusammengefasst:
"Das Auto ist ein Volkswagen ID.4 mit einer 77 kWh-Batterie und einem 150 kW/204 PS starken 1-Gang-E-Motor. VW verspricht eine Reichweite von über 500 km, im täglichen Gebrauch liegt die tatsächliche Reichweite allerdings nur bei 340-360 km.
Der ID.4 beschleunigt schnell (in 8,5 Sekunden auf 100 km/h) und vermittelt das Gefühl, ein Auto mit noch mehr Leistung zu fahren. Er erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 165 km/h. Da der elektrische Motor sehr leise ist, macht das Fahrzeug bis zu einer Geschwindigkeit von 30 km/h ein künstliches Motorengeräusch, um Fußgänger zu "warnen" und klingt dabei eher wie eine Straßenbahn als ein Auto."
"Je nach Art und Stärke des Stroms reichen die Ladezeiten von weniger als einer Stunde bei Gleichstrom (DC) bis zu mehreren Stunden bei Wechselstrom (AC). Die Haushalte in Europa haben eine 230-V-Wechselstromversorgung. Dies ist für das Aufladen eines E-Autos nicht ausreichend! Mit einer so genannten Wallbox, die z.B. in der Garage installiert werden kann, dauert eine Vollladung ca. sechs Stunden.
Bei nationalen Geschäftsreisen summieren sich die Entfernungen schnell auf einige 100 km - natürlich auch über 500 km. Das erfordert zwar etwas mehr Planung bei den Ladestopps, war aber nie ein Problem. Bei längeren Fahrten mit mehr als einem Ladestopp wird die gesamte Fahrt jedoch länger, als wir es von einem Benzinauto gewohnt sind. Diese Einschränkungen in der Nutzung machen es notwendig, die individuellen Anforderungen sorgfältig abzuwägen, aber die tägliche Fahrt von zu Hause zur Arbeit und zurück stellt kein Problem dar. Die Autos stehen in der Regel sehr lange auf den Parkplätzen, so dass genügend Zeit zum Aufladen zur Verfügung steht. Hier wird sogar Zeit gespart, weil nicht mehr an Tankstellen angehalten werden muss."
"Ein interessanter Aspekt sind die Kosten für ein E-Auto. Abgesehen von der Investition für die Anschaffung des Autos lohnt es sich, Posten wie Servicekosten, Kraftstoff (Ladekosten) und Steuern zu betrachten. In Deutschland werden E-Autos mit 3000 Euro durch den Hersteller und mit 6000 Euro durch den Staat gefördert. Die Autos sind steuerfrei und es besteht keine Verpflichtung zur regelmäßigen Wartung. Ein E-Auto ist im Vergleich zu einem Benzinauto also günstiger in Bezug auf Service und Wartung und auch das Aufladen der Batterie ist günstiger als eine Tankfüllung."
Wie sieht es mit den Umweltaspekten eines E-Autos aus?
"Ein E-Auto stößt im Betrieb weder Kohlendioxid noch Stickoxide aus. Die Produktion, insbesondere der Batterien, verursacht jedoch CO2-Emissionen. Der CO2-Fußabdruck der Produktion kann bei einem E-Auto daher größer sein, als bei einem klassischen Benzinauto. Das Recycling von Batterien, die weitere technologische Entwicklung von Batterien (Energiedichte) und bessere Produktionstechnologien werden dazu beitragen, die Umweltbilanz von Batterieautos in Zukunft zu verbessern. Es kann noch einige Zeit dauern, bis das E-Auto den gewünschten Umweltvorteil bietet und sogar CO2-neutral wird, aber eines ist sicher:
Ein Benzinauto wird nie CO2-neutral werden!
Nach dieser Testphase sind wir bei Midas Pharma zu dem Schluss gekommen, dass E-Autos als Firmenwagen geeignet sein können, je nach den Anforderungen, die die jeweilige Stelle mit sich bringt. Es wird also immer eine individuelle Entscheidung sein, ob ein E-Auto die richtige Wahl ist oder nicht. Für Midas Pharma ist dies ein weiterer Schritt im Rahmen unseres HSE-Programms, um zu einer besseren Zukunft für uns alle beizutragen."
Ihr Kontakt
Marcus Stumpf
IP- & Contract Development
Managing Director
Rheinstr. 49
55218 Ingelheim
Deutschland